Unser Leitbild

„In jedem Menschen ist etwas Kostbares, das in keinem anderen Menschen ist“.
Martin Buber


 

Jeder Mensch ist ein einzigartiges Geschöpf Gottes  und hat eigene Gaben und Fähigkeiten. Das macht seine besondere Würde aus.

Die Einrichtung gibt Zeit, Raum und Unterstützung diese Gaben zur  Entfaltung zu bringen.

Wir gehen dabei von einem ganzheitlichen, christlichen Menschenbild aus und stellen uns die Frage:“ Was tut dem Einzelnen und der Gemeinschaft gut ?“

In der Liebe Gottes geht es immer um die ganze Welt, das Miteinander und das eigene Leben. Es entstehen Weggemeinschaften, die durch die immer wiederkehrende Chance des Neuanfangs einen offenen und ehr1ichen Umgang miteinander ermöglichen.

Nur wer die Schönheit und Vielfalt der Natur als Geschenk Gottes kennen lernt, wird sie auch schützen!
Daraus ergibt sich für uns eine besondere Wertschätzung der Natur.

In der Verbindung von Schöpfungserfahrung und Glaube, lässt sich der Jahresrhythmus erleben. Daher wollen wir den Jahreskreis mit seinen christlichen Bräuchen und Traditionen entdecken, kennen lernen, feiern und weiterentwickeln. 

I. Zielsetzung aus unserem Leitbild

Als katholische Einrichtung ist das christliche Menschenbild das grundlegende Fundament in der Erziehung und Bildung von Kindern.

Der Mensch ist ein Individuum und auf Selbstwerdung angelegt. 
Wir sehen den Menschen als ein Geschöpf Gottes, das uns unverwechselbar und kostbar ist.

Die Kinder erfahren durch uns eine hohe Wertschätzung ihrer Selbst, ihrer Tätigkeiten und ihrer Werke. 
Dadurch gewinnen sie Sicherheit zu sich selbst.

Ein sicheres Kind ist reich an Neugier und Vertrauen und kann sich 
zu einer Persönlichkeit entwickeln, die eigenverantwortlich entscheiden und handeln  kann.

Wir verstehen den Menschen als ein Geschöpf, das in und durch Beziehung wird. So schaffen wir den Kindern Erfahrungs- und Begegnungsräume, um in Beziehungen und Bindungen zu Dingen 
des Lebens, so wie zu anderen Kindern und Erwachsenen, diese erleben und pflegen zu können. In der Begegnung mit anderen 
erfährt das Kind etwas von sich und der Welt und lernt diese 
besser zu  verstehen.

Unsere Einrichtung sehen wir als Ort der Kinder und der Erwachsenen. Es ist ein Ort des Spielens, Arbeitens, Redens, Denkens und der Begegnung. Ein Ort der Solidarität, der Freundlichkeit, Hilfe und der Unterstützung für Familien.

Alle: die pädagogischen Mitarbeiterinnen, Eltern, Kinder, Gemeindemitglieder, Senioren etc. bringen ihre spezifischen Kenntnisse, Kompetenzen und Sichtweisen, sowie ihren soziokulturellen Hintergrund mit in die Arbeit ein. Dabei bekommen sie größtmögliche Verantwortung. 

 

II.  Grundsätze zur Pädagogik

Die praktische pädagogische Arbeit in der Kinderbildungseinrichtung St. Gabriel  stützt sich mit dem Leitbild zur christlichen Erziehung auf aktuelle Grundlagen der Erziehungswissenschaften:

  • Identitäts- und Persönlichkeitsbildung des Kindes
  • Entwicklungspsychologische und neurologische Grundlagen zur frühen Kindheit
  • Anthropologische Grundkategorien zur Gestaltung der pädagogischen Praxis mit Kindern und der
  • Vernetzung von Bildung, Kunst und Kultur
  • Orientierungsplan für Bildung  und Erziehung im Elementarbereich niedersächsischer Tageseinrichtungen

 

Flexibilität, Selbständigkeit, Kooperation, Eigenmotivation, Ideenreichtum, Sozial- und Teamfähigkeit, Sprachkompetenz, Verantwortungs- und Lernbereitschaft sind Schlüsselqualifikationen, die in der heutigen Gesellschaft bei jungen Menschen gefragt sind. Qualifikationen, die in der pädagogischen Arbeit fundiert werden. So sehen wir es letztendlich nicht als unsere Aufgabe, didaktisch aufbereitetes Wissen zu vermitteln, sondern wir stellen entgegen der Angebotspädagogik den Erkenntnisprozess selbst in den Mittelpunkt.

Im Sinne der projektorientierten Arbeit lernt das Kind beim entdeckenden Lernen seine eigenen Handlungsfähigkeiten zu verbessern. Es geht dabei vorrangig um das Verstehen und Begreifen der Sachverhalte und um das Erlernen von Weltwissen von Kindern. Damit steht der Prozess der Tätigkeit im Vordergrund, nicht das Produkt – die Erlebnisse, nicht das „darüber reden“ – die Entdeckung und nicht die Darbietung.

Die pädagogische Planung und Arbeit der Mitarbeiterinnen und die Konsequenz mit der die Strukturen des Alltags eingehalten werden wird sichtbar in der Qualität der Arbeiten und des Tätigseins der Kinder.

 

Ein weiterer wesentlicher Bestandteil ist die Teamarbeit, die Arbeit in der katholischen Gemeinde, der Schule und die Arbeit mir Eltern.
Die Arbeit im Gemeinwesen, mit der Schule und den Eltern beinhaltet für alle Mitarbeiterinnen im Kontext zu denken und zu handeln. Sie ist ein Spiegel der eigenen Weiterentwicklung individueller Talente, die sich ausdrücken in der Offenheit und dem Lernen unter Erwachsenen.

In diesem Kapitel wird differenziert auf die Philosophie und die Zusammenhänge und Vernetzung von Erziehung, Bildung und Kultur eingegangen.

 

Anthropologische Grundkategorien

Als Leitfaden der praktischen pädagogischen Arbeit liegen die von 
Prof. Dr. E. Liebau formulierten anthropologischen Grund­kategorien zugrunde:
Zeit, Raum, Erfahrung, Praxis, Verantwortung und Vertrauen

sind pädagogische Grundkategorien, die unter Bedingungen der Modernisierung gegenüber früheren pädagogischen Epochen noch an Bedeutung gewinnen. Es sind Kategorien, in denen sich offenbar der Gehalt des Bildungsbegriffs bewahrt und zugleich für die (post-)-modernen Bedingungen pragmatisch konkretisieren lässt. Zugleich sind es Kategorien, die der pädagogischen Praxis nicht erst überge­stülpt werden müssen. die vielmehr unmittelbar aus ihr erwachsen und auch dem alltäglichen Bewusstsein gegeben sind.

 

Einheit von Kultur, Erziehung und Bildung

In dem bildungspädagogischen Konzept des Kindergarten St. Gabriel geht es vor allem um die Entwicklung, Entfaltung und die Herausforderung der kindlichen Sinnes-, Wahrnehmungs- und Ausdrucksfähigkeit.

  • Kultur wird immer von, für und mit Menschen gestaltet:
  • Sie bildet im Konzept einen sozialen, politischen und bildenden Proze8.
  • Kultur beinhaltet Überliefertes; sich dieses zu vergegenwärtigen, ermöglicht die Verarbeitung, Aufarbeitung und Überarbeitung, um neue Wege der kreativen Gestaltung menschlicher Ausdrucksfähigkeit zu gehen.
  • Kultur steht immer in einem engen Zusammenhang von gesellschaftspolitischen Entwicklungen, von personaler und fachlicher Kompetenz.
  • Die Auseinandersetzung mit der Realität, die Förderung der Wahrnehmungs- und Ausdrucksfähigkeit bedeutet die ureigenste Leistung des kreativen Menschen, der im Aus- druck die Wirklichkeit verändern und sie damit neu schaffen kann. Diese Veränderung erfolgt in einem Aneignungsprozess, in einem kreativen Milieu und vor dem Hintergrund des hohen Respekts der Wahrnehmungsleistung und der vielfältigen Ausdrucksfähigkeit eines jeden einzelnen Kindes.

 Bildung

„Die harmonische Entfaltung der Anlagen des Menschen ist aber nur durch ästhetische Bildung zu erreichen, da diese teils durch Gewöhnung an das Verständnis des künstlerischen Lebens, teils durch Veredlung und Verfeinerung der gesamten Gefühlsweisen die Einseitigkeit der einzelnen Bildungseinrichtungen aufhebt.“  
Brockhaus 1901

Ausgehend von dieser Definition erweist sich Erziehung als ein Bildungsprozess.

 

III. Pädagogische Praxis und Planung
 
Arbeitsfelder

Es ist unser Anliegen, Kinder in der Form ihrer Weltaneignung zu begleiten. 
Dies verstehen wir als Wechselspiel von sinnlichen Erfahrungen, von Phantasie, Forscherdrang, Experimentierfreude und der Vorstellung als ästhetische Erfahrung.  
Kinder brauchen für ihre Auseinandersetzung mit der Umwelt eine anregende und abwechslungsreiche Umgebung, die sie in ihrer Tätigkeit herausfordert und unter- stützt. Daher haben wir eine klare, aber

  1. flexible Raumordnung
  2. eine Raumgestaltung, die vielschichtige Wahrnehmung ermöglicht
  3. Bewegungsräume für Körpererfahrung
  4. Reichhaltiges Material zur Auseinandersetzung 

So haben sich im Laufe unserer Konzeptionsarbeit die Gruppenräume verändert und es sind vielfältige Erfahrungs- und Lernbereiche entstanden. Dabei wurden die einzelnen Räume umstrukturiert und umbenannt.  
Es entstand ein Atelier, das Weltentheater, ein Bau- und Konstruktionsraum sowie die Werkstatt und die Textilwerkstatt.  Wir richteten zudem ein Kinderrestaurant, einen Bewegungsraum, den Hortbereich mit Bücherei, sowie einen Nestbereich für die Kinder unter drei ein. 

Zudem veränderten sich die Strukturen und Organisationsformen in unserer  Einrichtung.

Es sind Mikro-  und Makroarbeitsfelder entstanden.  

Bedeutend für Kinder ist die Bindung an Bezugspersonen.  Daher sind uns die sogenannten Stammgruppen in der Arbeit mit Kindern wichtig. Jedes Kind hat seine Stammgruppe in die es am Morgen von den Eltern gebracht wird und dort von der jeweiligen Bezugsperson begrüßt wird, wichtige Erlebnisse ausgetauscht werden, Geburtstage gefeiert, Gesprächskreise stattfinden etc. Im Verlauf des Vormittags können die Kinder in die anderen Lernbereiche der Einrichtung gehen, siehe Tagesablauf.  
Dort wird mit einer kleinen Arbeitsgruppe von 6-12 Kindern gearbeitet.
Ein weiterer Mikrobereich ist die tägliche Arbeit in altershomogenen Gruppen. 
Die Arbeit in diesen Strukturen bedarf einer genauen Planung und Abstimmung des gesamten pädagogischen Teams, da die einzelnen Mikroarbeitsfelder sich miteinander verzahnen. So ist jedes Lernfeld, also z.B. Ate1ier, Bauraum, Theater und Kinderrestaurant auf seine Weise in das Projekt eingebunden. Alle Kinder sind nach ihren Möglichkeiten beteiligt.
Die wöchentliche Dienstbesprechung der gesamten Einrichtung ist daher ein grundlegender Baustein der Planung und Absprache. Dort wird die inhaltliche Arbeit mit den Kindern gebündelt und abgestimmt. 

Makroarbeitsfelder umfassen einen größeren Personenkreis, z.B. Bewegungstage, Geburtstagsfeiern, Freispielphase drinnen und draußen, Feste, Begegnungen beim Frühstück oder in der Bücherei, beim gemeinsamen Singen oder bei Ausflügen. 
Zu dem gehören die wichtigen Kontakte zu den Eltern, zur Pfarrgemeinde, mit den Senioren, der Schule, der Familienbildungsstätte, dem Seniorenwohnheim etc. zum Makrobereich dazu. 

Bedeutend für unsere Arbeit ist immer die Vernetzung vom Mikro zum Makro.

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